DJK Saarlouis-Roden Abteilung Tischtennis
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Frischkleben - Interview mit Rudolf EndresSeit Jahren argumentiert Rudolf Endres gegen die Frischklebepraxis. Er selbst leidet unter Asthma und spürt die Auswirkungen der organischen Lösungsmittel am eigenen Leib. Im nachfolgenden Interview warnt er nachdrücklich vor den Gefahren, die durch Frischkleben entstehen können, nicht zuletzt deswegen, weil Kinder weit mehr von den Auswirkungen betroffen sein können als Erwachsene und weil viele Sportler, angetrieben durch den eigenen Ehrgeiz, gerne verbotene, weil hochgiftige Kleber benutzen oder den handelsüblichen, verbotene, weil eben auch hochgiftige Substanzen beimengen. Rudi, es ist vielleicht nicht allgemein bekannt, dass Du
selbst unter den Folgen des Frischklebens unmittelbar zu
leiden hast. Kannst Du bitte einmal erläutern wie sich das
bei Dir auswirkt.
Kannst Du das wirklich zweifelsfrei auf die
Frischklebepraxis zurück führen?
Seit vielen Jahren kritisierst Du schon die Auswirkungen des
Frischklebens. Dabei hat es den Tischtennissport doch
nachhaltig verändert. Ist dem überhaupt beizukommen? Aber hilft das alles, um der breiten Masse der Frischkleber beizukommen?
Rudolf Endres
Es wird etwas dauern, aber letztlich wird sich der Erfolg
einstellen. Wer anfangs mit dem Frischkleben Erfolge zu
verzeichnen hat, wird irgendwann in Bereiche kommen, wo das
Frischkleben überprüft wird. Dann darf er es nicht nutzen
und die Umstellung ist dann keineswegs einfach, so dass ihm
auf höherer Ebene der Weg verbaut ist, also wird er es
irgend wann sein lassen müssen. Es wird aber auch gerne ins Feld geführt, dass die maximale Arbeitsplatzkonzentration für organische Lösungsmittel in einer Halle doch eigentlich nie überschritten wird, was sagst Du dazu?
Rudolf Endres
Das wird zumeist nur unter klinischen Bedingungen gesehen.
Wenn vier Leute fünf Minuten lang in einer Umkleidekabine
kleben, was in einem Mannschaftsspiel zumeist zu tief
gegriffen ist, dann ist die Konzentration dort schon
überschritten. Wenn ein Einzelner in einem Auto klebt, dann
reicht das auch schon aus, um über die vorgeschriebenen
Maximalwerte zu kommen.
Inwiefern? Das Schwierige daran, so scheint es, sind die Spätfolgen, da ja nur eine Minderheit wie Du darauf sofort reagieren. Rudolf Endres Es ist eben sehr schwer, den Nachweis zu erbringen, dass gerade der Umgang mit diesen organischen Lösungsmitteln, die ich für nicht minder gefährlich als das rauchen halte, die Ursache war. Aber in meinem Bekanntenkreis gibt es mehrere Fälle schwerster Erkrankungen, die ich darauf zurück führe. Natürlich gibt es wie beim Rauchen auch die Fälle, wo jemand intensiv jahrelang frischklebt und nicht an irgendwelchen Symptomen leidet, aber das Entscheidende ist, dass je nach genetischer Disposition all die zuvor beschriebenen Symptome sehr stark gefördert werden können. Die Berufsgruppe der Maler ist trotz aller Vorsichtsmaßnahmen, die hier seit Jahren greifen, sehr auffällig in der Zahl der Krebserkrankungen und anderer von mir auch mit Frischkleben aufgeführten Erkrankungen. So auffällig, dass EU-weit Beschlüsse gefasst werden sollen, organische Lösungsmittel in den Farben zu verbieten. Kannst Du bitte die Gefahren noch einmal detailliert beschreiben?
Rudolf Endres
Selbst in den handelüblichen, also zugelassenen Klebern, ist
überall ein Warnhinweis angebracht, der u. a. auch sagt,
dass sie nicht in die Hände von Kindern gelangen dürfen und
leicht entzündlich sind. Schon eine geringe Konzentration eines verbotenenen Beimengungsstoffes, auf den ich hier nicht näher eingehen will, Insider wissen auf was ich anspiele, beinhaltet ein deutliches Risiko für eine
Explosion, was oft nicht bedacht wird. Reizungen
der Schleimhäute, der Atemwege, der Verdauung, Benommenheit,
Verminderung der Reaktionsfähigkeit, die einem aber als
solche nicht bewusst werden kann, sich aber deutlich
leistungsmindernd auswirkt und Kopfschmerzen. In höherer
Dosierung oder bei längerem Einatmen kann es auch direkt zur
Bewusstlosigkeit oder beispielsweise zu Lungenödemen führen.
Dabei handelt es sich um Stoffe, die wohlgemerkt in
handelsüblichen Klebern enthalten sind, bei verbotenen
Klebern oder Stoffen, die gerne beigemengt werden, sieht es
noch wesentlich schlimmer aus. Da gibt es extrem gefährliche
Stoffe, die nachweislich mutagen, also die Erbanlagen
verändert und schädigend sind, die Herz, Leber und Nieren
auf Dauer schädigen können. Diese Stoffe wirken größtenteils
auch stark kaziogen, also krebserregend oder schädigen als
Nervengift nachhaltig die neuralen Muster in unserem Körper.
Teilweise dringen diese Stoffe auch ins Grundwasser und
können dort andere Menschen vergiften. Rudi, vielen Dank für dieses Gespräch. |