DJK Saarlouis-Roden Abteilung Tischtennis
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VDTT Symposium, Juli 2003 in GRENZAUWir veröffentlichen einen Beitrag von Rudi Endres, der auch
diesmal wieder auf dem Symposium des Vereins deutscher
Tischtennistrainer war. Als ein Schwerpunkt hat Helmut
Hampel, Trainer von Timo Boll, dessen Heranführung an die
Weltklasse dargelegt. 1. Grundsätzliche Überlegungen zum Thema Taktik Jimmie Langham erläutert die unterschiedlichen Begriffsdefinitionen und gibt taktische Hinweise zum Spiel gegen die verschiedenen Spielsysteme.
Beispiele: 2. Entwicklung von Schlagtechniken.
Helmut Hampel (Trainer des TTV Gönnern und Privattrainer
von Timo Boll) beschreibt ausführlich den Werdegang von
Timo Boll. Hampel erläutert die Kernpunkte seines Tischtennistrainings. a. Der Schlag – Druckpunkt Boll bevorzugt auf der RH den RH – Griff (Daumen drückt auf das Schlägerblatt) und auf der VH den VH – Griff (Zeigefinger drückt auf das Schlägerblatt, während der Daumen keinen Druck ausübt oder sogar das Schlägerblatt nicht berührt). Boll greift nicht immer völlig um, sondern verlagert nur den Druckpunkt. Vorteile: besseres Ballgefühl, freies Handgelenk, höhere Beschleunigung. b. Unterarm – Handgelenk Einsatz Der Topspin wird nur mit kurzen Unterarm und Handgelenkbewegungen gespielt. Es erfolgt kein weites Ausholen nach hinten. Diese Technik ist nur mit frisch geklebten Belägen, oder auch mit Belägen mit eingebautem Frischklebeeffekt möglich. Bei letzteren fehlt der ausgeprägte Sound und damit die deutliche Rückmeldung. Hampel fordert die Einführung der kurzen Bewegungen bereits im Kindesalter. c. Schlagausgangspunkt vor dem Körper
Der Ausgangspunkt für jeden Schlag ist vor dem Brustbein.
Der Wechsel zwischen zwei Schlägen erfolgt ebenfalls
immer „über oben Mitte und nie unten im Beinbereich". Nur
so ist der Zeitdruck nah am Tisch zu bewältigen und die
Vorspannung für die einzelnen Schläge optimal. d. Balance beim Balltreffpunkt
Die Beine sollten so weit auseinander stehen, dass die
Netzkante deutlich fixiert werden kann. Die in den
Lehrbüchern geforderte Breite der Beinstellung ist zu
gering.
Aufgrund der tieferen Körperhaltung und dadurch sehr
breiten Beinstellung hat man nicht nur eine größere
Stabilität, sondern sieht den Ball von vorne und nicht von
oben. Dies ist wichtig, um die Rotation richtig
einzuschätzen. d. Spinkonter/ - block anstelle Konter/Block Das leichte Überziehen der Bälle zwingt den Gegner weiter zurück und setzt ihn unter Zeitdruck. Eingestreute „normale" Konter/Blockbälle sind eine taktische Variante. Alle Angriffsbälle (auch gegen Schnittabwehr) sollten über Tischhöhe erfolgen und zwar etwas vor dem höchsten Punkt (Boll), spätestens aber auf dem höchsten Punkt (Waldner) der Ballflugbahn. Spinvariationen sind durch Änderung des Schlägerwinkels möglich. e. Wechsel Aktiv – Passiv – Spiel Ein perfekter Wechsel zwischen aktiven und passiven Bällen gelingt nur, wenn der Topspin kurz und schnell ausgeführt und nicht weit ausgeholt wird. Alle Hinweise Hampels werden von Bundesligaprofi Nico Stehle und einem Jugendlichen demonstriert. 3. Wahrnehmung, Reaktion und Antizipation
Bernd Schiefler gibt einen ausführlichen Überblick über den
sportwissenschaftlichen Kenntnisstand. Entscheidend für den
TT- Spieler ist das Antizipieren des Balltreffpunkts. Die
Beurteilung des Effets ist weniger wichtig. Daher hat eine
überraschende Änderung der Ballplatzierung die größte
Wirkung. Schiefler zeigt dies anhand eines Spiels zwischen
Wosik und Waldner. Waldner änderte (nur in der
Superzeitlupe klar erkennbar) in fast 40 Prozent der
Ballwechsel noch kurz vor der Ballberührung die Richtung.
Wosik tat dies fast nie. Waldner kam daher selbst mit
einfachen Bällen oft zum direkten Punktgewinn oder in eine
vorteilhafte Position. |