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100 Jahre DJK Roden: Chronik wird digitalisiert - Teil 2

2. Teil der Chronik zur 50-Jahr-Feier 1972

Im ersten Teil der Arbeit an der Digitalisierung unserer Chronik starten wir nun mit der Ausgabe zur 50-Jahr-Feier im Jahre 1972. Viel Spaß damit und viel Vorfreude auf die kommenden Beiträge, die nach und nach hinführen zu unserem 100-Jahr-Jubiläum im kommenden Jahr und die dann auch durch die aktuellen Beiträge der letzten 25 Jahre ergänzt werden. Es ist eine spannende Aufgabe, in die Anfänge der DJK Roden einzutauchen und sie nach und nach durch die neuen Beiträge zu ergänzen, so dass im nächsten Jahr ein Gesamtwerk von 100 Jahren DJK Roden entsteht. Wir bitten beim Lesen der Beiträge um Verständnis, dass wir sie eben nicht umschreiben und in heute geltende Regeln (Stichworte: #rechtschreibreform #gender) packen. Alle Texte sind bitte im Kontext ihrer Entstehung zu lesen und wir möchten das bewusst nicht verneuzeitlichen. Selbstredend werden wir bei der redaktionellen Arbeit an den Texten für die letzten 25 Jahre von 1998 bis 2022 eben diese Regeln anwenden und zumindest versuchen, "neuzeitlicher" zu schreiben. Bitte schreibt uns, wenn wir da mal falsch liegen oder übers Ziel hinausschiessen, dann sind kleine Fehler, die sich immer mal einschleichen können, auch schnell wieder korrigiert. Jetzt aber los mit dem zweiten Teil der Chronik 50-Jahre DJK Roden aus dem Jahre 1972...

Wer es nicht abwarten kann mit der Spannung auf Teil 3, 4 und alle, die da noch kommen mögen, der kann natürlich die Chroniken auch auf der Homepage des Gesamtvereins als pdf- Datei abrufen und sofort lesen, hier der Link dazu:

Chronik-Seite auf der Homepage des Gesamtvereins DJK Roden









Die 1. Jugend-Handballmannschaft war auch 1928 sehr erfolgreich. Von den in der Saar-Zeitung in diesem Jahr erwähnten 18 Spielen wurden 6 Spiele gewonnen und Spiel verloren; ein Spiel endete unentschieden. Ostern 1928 brachte für die Handballabteilung ein besonderes Ereignis. Die DJK Pfalzel war mit einer 1. Mannschaft und einer Jugend-Mannschaft für zwei Tage bei den Rodener DJK-lern zu Gast. Über Jahre hinaus fanden diese Begegnungen teils in Roden, teils in Pfalzel statt, und alle heute noch lebenden ehemaligen DJK-ler denken gerne und mit Freuden an diese Stunden mit den damals reichsdeutschen Brüdern.

Die 1.Jugend-Handballmannschaft schaffte im Jahre 1928 die Bezirksmeisterschaften der DJK. Das war für die aufstrebende DJK ein großer Erfolg.

Die in die Gauklasse aufgestiegene 1. Mannschaft konnte in einem Freundschaftsspiel gegen die 1. Mannschaft der Sportfreunde Roden mit 1:0 Sieger bleiben. Von den in der Saar-Zeitung im Jahre 1930 aufgezeichneten 10 Spielen in der Gauklasse wurden 4 gewonnen, 4 verloren und 2 Spiele endeten unentschieden. Die 1. Jugendmannschaft scheiterte im Entscheidungsspiel um die Meisterschaft gegen die 1.Jugend der DJK Ensdorf auf dem neutralen Platz in Fraulautern mit 2:3 Toren.



Jugendmannschaften 1929


Jugendmannschaften 1929


DJK und KJG 1929

Unsere Leichtathleten waren 1930 ebenfalls gut in Form. Beim Leichtathletikkampf am 17.08.1930 in Ensdorf anläßlich des 10-jährigen Stiftungsfestes der DJK im Bezirk Saar 2 belegten im 400-m Lauf Georg Engels mit 1:03,7 Min., Paul Albert mit 1:04,3 Min. und Matthias Görg mit 1:07,0 Min. die ersten drei Plätze. Bei den Anfängern-Hochsprung übersprang Georg Engels 1,45 m und belegte somit den 3. Platz. Peter Hafner konnte im Speerwerfen in der Anfängergruppe mit 30,70 m auf Platz 2 kommen. Im Dreikampf Jugend 2 wurde Paul Albert mit 82 Punkten 3. Die 4 x 100 m-Staffel Jugend 2 liefen die Rodener in 56,8 Sek. Und wurden somit Zweiter.


Kaplan Brands und seine Mannschaft

Im September 1930 hatte sich die 1.Fußballmannschaft neu formiert und konnte mit dem Spiel am 14.12.1930 durch einen 8:1 Sieg über Überherrn ungeschlagen Meister werden. Am Ende des Jahres 1930 gab es in der DJK Roden 8 Handballmannschaften, 2 Fußballmannschaften, 1 Fechtriege, 1 Turnabteilung und 1 Leichtathletikabteilung.

Auch im Jahre 1931 konnte die DJK Roden in allen Abteilungen gute Erfolge verzeichnen. Wenn auch keine Spitzenleistungen zu verbuchen waren, so verrieten die Erfolge doch, daß gute Breitenarbeit geleistet wurde. Zu erwähnen sind auch hier wieder die Begegnungen zu Ostern und Pfingsten mit den Mannschaften aus Kürenz. Durch diese Begegnungen wurden aus dem Saargebiet die Verbindungen mit den Brüdern im Reichsgebiet geknüpft. Und das sollte ja auch eine Aufgabe der DJK sein.


1. Gaumannschaft-Handball 1931

In der Handballabteilung gab es in diesem Jahr einen kleinen Rückschlag. Unsere 1. Handballmannschaft, die in die Gauklasse aufgestiegen war, belegte in dieser Klasse nur den 5. Platz. Bedingt war dieser Leistungsabfall durch eine Schwächung der Mannschaft, denn 4 Spieler gingen mit einem Schlag der Mannschaft verloren.


2.Handballmannschaft 1931

Die zielstrebige Arbeit brachte auch in den kommenden Monaten gute Erfolge. Die 1.Herrenmannschaft konnte sich trotz der jungen Spieler ganz gut behaupten.

Die 1. Fußballmannschaft konnte sich in der 1. Gauklasse gut durchsetzen. Die Leichtathleten, die wie schon früher erwähnt aus den Hand- und Fußballmannschaften rekrutierten, waren auch 1932 wieder sehr aktiv. Erfolgreichste Leichtathleten waren auch in diesem Jahr wieder Georg Engels und Paul Albert. Unsere Fechter, siehe eigenen Bericht, nahmen am Reichstreffen der DJK in Dortmund sowie an den ersten reichsoffenen Mannschaftskämpfen der Fechter in Mainz teil. Herr Levacher, der Vorsitzende der Rodener DJK, wurde im Juni zum neuen Handballwart im Bezirk Saar 2 gewählt.

Festzuhalten wäre zunächst der geistliche Wechsel in der DJK Roden. Mit dem 27.02.1933 wurde Kaplan Brands nach Ottweiler versetzt. Bereits am 28.02.1933 übernahm der damalige Kaplan Wilhelm Kornelius, jetzt Pastor in Berus, die Betreuung der DJK. Die von Kaplan Brands sehr gut aufgebaute DJK wurde von dem neuen Seelsorger klug und geschickt weitergeführt, so daß sich der ganze Sportbetrieb harmonisch und plangerecht abwickeln konnte. In guter Zusammenarbeit mit der Vereinsführung wurden die neuen Wege durchdacht, die in der Zukunft für die DJK einzuschlagen waren. Denn es zeigte sich schon Anfang 1933 ab, daß in Zukunft die DJK schwerer zu kämpfen habe als zuvor. Es war auch zu erwarten, daß die DJK zahlenmäßig ihren Höhepunkt überschritten habe. Vielen Mitgliedern wurde jetzt so richtig klar, daß in der DJK der Sport nicht nur des Sportes wegen getrieben wurde, sondern daß der Sport einem höheren Zweck untergeordnet war. Wenn also zahlenmäßig und somit auch leistungsmäßig ein kleiner Rückgang bereits 1933 zu verzeichnen war, so lag das allein an den bestimmten Zeitumständen. Was an sportlicher Kraft verloren ging, das wurde auf geistigem Gebiet doppelt herausgeholt. Die Jugendkraftler schlossen sich in Kameradschaft und Treue enger zusammen, und man begann zu spüren, daß Einigkeit stark macht.

Die Leichtathleten legten auch im Jahre 933 wieder gute Leistungen vor. Wiederum waren es Georg Engels und Paul Albert, die in erster Linie die DJK Roden hervorragend vertraten. Ein großes sportliches Ereignis sollte das „Gauoffene Leichtehletiktreffen“ der DJK am 20.August 1933 in Roden werden. Leichtathleten der DJK Vorwärts Trier und Pfalzel waren mit am Start. Erstmals beteiligten sich auch 9 Aktive des MTV Germania Roden an den Kämpfen. Dankend wird in dem Bericht zu diesem fest erwähnt, daß der MTV Roden viele Kampfrichter zur Unterstützung der DJK zur Verfügung gestellt hatte, worin sich das gute Verhältnis zwischen der DJK und dem Turnverein zeigte. Georg Engels schnitt bei den Kämpfen wieder hervorragend ab. Er allein errang vier erste Preise und einen zweiten Preis. Paul Albert wurde im Dreikampf Jugend I Zweiter und im Weitsprung Anfängerklasse Dritter. Die Fechter führten am gleichen Tag anläßlich des Leichtathletiktreffens in Roden ein Turnier gegen die DJK Viernheim/Hessen durch.

Mit dem 20. September 1933 wurde die gesamte DJK in die Deutsche Sportgemeinschaft eingegliedert. Hierdurch ergab sich, daß die DJK-Mannschaften nicht mehr nur unter sich sondern auch mit den Mannschaften aller anderen Verbände spielten. Wie vielfach verlangt gab die DJK jedoch ihr Eigenleben nicht auf, sondern sie bestand als Verband weiter, um an ihrer Aufgabe weiterarbeiten zu können. Peter Schmitz aus der Fechtabteilung wurde im November 1933 Bezirksfechtwart in der DJK.

Die sportlichen Ereignisse im Jahre 1934 standen schon sehr im Zeichen des Abstimmungskampfes an der Saar. An Pfingsten 1934 hatten wir in Roden Gäste aus Hamm in Westfalen. Diese sportliche Begegnung war in erster Linie ein Bekenntnis zu unseren Brüdern im Deutschen Reich. Es sollte auch öffentlich unterstrichen werden, daß die DJK in den politischen Geschehen der damaligen Zeit – trotz der Machthaber des Dritten Reiches – klare Stellung für eine Rückkehr des Saargebietes nach Deutschland bezog. So war auch die Westfalenreise von 35 Rodener Jungmännern am 31. August mehr eine vaterländische als eine sportliche Angelegenheit. Daß Hamm auf Grund unseres Besuches zu Ehren der Gäste der Saar einen „Deutschen Abend“ veranstaltete, muß selbstverständlich erwähnt werden.

Für 1934 wäre auf sportlichem Gebiet nur noch das Leichathletik-Kreistreffen der DJK am 15.07.1934 auf Choisy zu erwähnen. Roden nahm wieder - besser gesagt immer noch – mit einer starken Mannschaft teil. In der Siegerliste von diesem fest sind die Namen zu lesen: Georg Engels, Paul Albert, Karl Dietz, Hans Felten, Josef Hiry, Wendel Kiefer und Alfred Morgen. In der DJK Staffel wurde Roden 2., während die 4 x 100 m-Staffel (Jahrgang 1913/15) von den Rodenern siegreich gelaufen wurde. Da die Leichtathletikabteilung der Rodener DJK nach diesem Fest offizielle nicht mehr an Kämpfen teilnahm, startete Georg Engels von diesem Zeitpunkt an für die DJK Fraulautern, die unter dem damaligen Lehrer Berrang eine Hochburg der Leichtathletik im ganzen Saarland war.

Nachzutragen ist noch, daß die DJK bei allen Veranstaltungen, die die Rückgliederung der Saar betrafen, tatkräftig mitwirkte, und daß ein Bekenntnis zum Deutschtum ihr ein innerstes Anliegen war. Trotz Unstimmigkeiten mit der HJ, trotz aller Machenschaften, um die DJK lahmzulegen, trat die DJK nach wie vor für ein christliches Reich im neuen Deutschland an. Höhepunkt im Jahre 1934 war die Großkundgebung der kath. Saarjugend am 29.07. im Stadion zu Saarbrücken. Die Banner der DJK, des Kolpingvereins, der kath. Jugend und der St. Georgs-Pfadfinder zogen der Rodener Schar voran. In Abwesenheit der Bischöfe von Trier und Speyer legten Tausende junger Saarländer ein Treuebekenntnis zur Kirche und zum deutschen Volk ab.

Der Anfang des Jahres 1935 stand ganz im Banne der Abstimmung am 13. Januar. Nach dem eindeutigen Abstimmungserfolg wurde die Arbeit in der DJK noch schwieriger, als sie schon Ende 1934 war. Die DJK wurde Mitglied des Reichsbundes für Leibesübungen. Als dann am Freitag, dem 1. März, die Rückgliederung der Saar vollzogen war, wurde auch die Frontstellung der NS-Formation gegen die DJK immer schärfer. Kreisleiter Schaub erließ am 06.03.1935 eine Bekanntmachung, laut der sämtliche Veranstaltungen und Kundgebungen genehmigungspflichtig wurden. Programme für die Veranstaltungen mußten sogar 4 Tage vorher bei ihm eingereicht sein. Auf Grund dieser neuen Situation trat am 14.04. die Führerschaft der DJK Kreis West-Saar zu einer außerordentlichen Sitzung in Roden zusammen. Vielen Sportlern, die in einem staatlichen oder behördlichen Abhängigkeitsverhältnis standen, war es einfach nicht mehr zuzumuten, der DJK weiterhin die Treue zu halten. Wie bedrohlich die Lage für die Mitglieder der DJK wurde zeigt, daß eine weitere Kreissitzung der DJK am 10. 05. nach Lisdorf einberufen wurde. Es war zu spüren, daß die Tage der DJK gezählt waren. Am 30. Juni 1935 erließ der Gauleiter Josef Bürckel die Verordnung „Betr. Konfessionelle Jugendverbände“. Der Sport in der DJK wurde verboten, sowie das Tragen von Abzeichen und das Mitführen von Bannern. Durch dieses Verbot mußte die unermüdliche Auf- und Ausbauarbeit in der DJK aufgegeben werden. Alle Mühen, finanziellen und materiellen Opfer waren dennoch nicht umsonst. Junge Menschen hatten in der DJK nicht nur sportliche Ertüchtigung sondern auch eine geistige und religiöse Heimat gefunden. Sie hatten in der DJK gelernt, daß Kameradschaft und Treue Bestandteile ihres Zusammenleben waren. Und diese Kameradschaft hilet sich die späteren Jahre hindurch, und die Verpflichtung blieb:

Auf bleibet treu und haltet fest, so wird euch mehr gelingen !
Wer sich von Gott nicht scheiden läßt, der kann die Hölle zwingen.
Der alte Gott, der treue Gott läßt sich noch nimmer schauen
und macht des teufels List zu Spott und seinen Stolz zum Grauen.

Auf bleibet treu und haltet aus, wie Lug und Trug auch schnauben !
Der Herr dort oben hält auch Haus und schirmt den rechten Glauben;
den Glauben, daß die Welt vergeht, wenn Männertreue wanket;
den Glauben, daß wie Sand verweht, was um die Lüge ranket.

Denn Treue steht zuerst, zuletzt im Himmel und auf Erden !
Wer ganz die Seele drein gesetzt, dem soll die Krone werden.
Drum mutig drein und nimmer bleich, denn Gott ist allenthalben !
Die Freiheit und das Himmelreich gewinnen keine Halben.




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