Stille Stars
Franz Nessler, ein Multifunktionär in unserem Verband, ist
im zweiten Jahr zuständig für die landesweite Erstellung der
Spielpläne. Zu dieser keineswegs leichten Aufgabe, bei der
man es niemals allen recht machen kann, hat er uns Rede und
Antwort gestanden. Wenn ein Spielplan reibungslos
funktioniert, geht jeder davon aus, dass dies auch so sein
soll, aber wehe, wenn es zu Problemen kommt, dann ist der
Ärger groß. Gerade solche Arbeit, bei der nur selten
Dankbarkeit, außer von einigen wenigen Insidern, zu ernten
ist, die aber dafür viele Scherereien mit sich bringen kann
und zudem einen immensen Zeitaufwand bedeutet, macht das
Fortbestehen unseres Verbandes zu großen Teilen aus.
Deswegen sind wir froh darüber, Franz Nessler mit diesem
Interview nicht nur etwas würdigen zu können, sondern ihm
auch die Gelegenheit zu geben, seine ehrenamtliche Arbeit
einmal einem größeren Personenkreis vorzustellen.
Wenn denn der ein oder andere, der sich in der Vergangenheit
über eine Unzulänglichkeit des Spielplanes geärgert hat,
erkennt, wie viel Arbeit dahinter steckt und dass es
unmöglich ist es allen recht zu machen, dann hätte dieser
Beitrag seinen Sinn erfüllt.
Franz Nessler, Sie sind für den Spielplan des STTB
zuständig. Seit wann machen Sie dies und wie kamen Sie zu
dieser Aufgabe ?
Franz Nessler Ich bin seit der Saison 2003/2004 für
den Spielplan zuständig. Mein
Vorgänger hatte schon seit einigen Jahren angedeutet, das er
sich langsam
zurückziehen wollte. Dies sollte nun für die Saison
2002/2003 geschehen. Da
sich jedoch zu dieser Zeit noch niemand finden konnte, der die
Spielplanerstellung übernehmen wollte, konnte er noch
überredet werden, die
Saison zu übernehmen. Ich hörte zum ersten Mal Anfang 2002,
daß man jemanden
suchte, der die Spielplanerstellung übernehmen sollte.
Nachdem jedoch
niemand gefunden wurde, habe ich mir erstmals Gedanken
gemacht, ob das nicht
eine Aufgabe für mich wäre, und ob ich es mit meinen
Aufgaben als
Klassenleiter und Abteilungsleiter meines Vereines zeitmäßig
vereinbaren
könnte. Nach monatelangen Überlegungen, habe ich schließlich
meinem
Kreisvorsitzenden erklärt, das ich mich bereit erklären
würde, diese Arbeit
zu übernehmen. Daraufhin wurde ich vom STTB kontaktiert und
mir wurde diese
Aufgabe übertragen.
Ein solch komplexes Werk wie der Spielplan ist ja sicherlich
nicht im Handumdrehen zu erstellen. Wie lange sitzt man
eigentlich an
dem Teil ?
Franz Nessler Da dies ja erst meine zweite Saison
ist, kann ich dir nur meinen
Zeitaufwand vom letzten Jahr mitteilen. Beim Erstellen des
ersten
Spielplanes habe ich insgesamt 14 Tage benötigt, wovon ich
an jedem Werktag
mindestens 4 Stunden und an den Wochenenden mindestens 10
Stunden gearbeitet
habe, also insgesamt ca. 120 Stunden.
Jeder Verein darf ja besondere Wünsche äußern
hinsichtlich der
Zusammenstellung der Spiele. Gibt es da auch mal Dinge, die
Sie nicht so
einfach lösen können ?
Franz Nesser
Es gibt sogar Wünsche, die ich gar nicht erfüllen kann.
Beispiel:
Ein Verein hat 3 aktive Mannschaften gemeldet, es kann aber
nur eine
Mannschaft in der Halle spielen.
Im Laufe der Spielplanerstellung kommt ja auch mal die
eine oder andere
Stilblüte ins Haus geflattert. Ohne jetzt Namen zu nennen,
was war denn
die lustigste Situation bei der Erstellung der Spielpläne ?
Franz Nessler Lustige Situationen gibt es leider
nicht.
Auf welche Weise wird Ihnen zugearbeitet. Erhalten Sie die
Bögen einzelnen Vereine mit den besonderen Wünschen oder ist
das schon
irgendwie aufbereitet.
Franz Nessler
Zuerst erhalte ich vom STTB eine Liste der
Klasseneinteilungen, die
auf den Mannschaftsmeldungen der Vereine basiert, sowie
einen Terminplan
für die neue Saison. Ferner eine Liste jedes Kreises mit den
Anzahlen der
Mannschaften nach Vereinsnummern sortiert. Von den
Kreissportwarten der
einzelnen Kreise erhalte ich die Mannschaftsmeldungen jedes
Vereins (mit
ihren Wünschen) sowie eine endgültige Klasseneinteilung bis
Kreisliga. Alle
anderen Klasseneinteilungen wie z.B. Saarlandliga Jungen
bekomme ich von den
zuständigen Klassenleitern.
Welche Verbesserungsvorschläge gäbe es von Ihrer Seite. Wie
können die aktiven Spielerinnen und Spieler bzw. die
Vereinsvertreter
mithelfen, Ihnen die Arbeit zu erleichtern ?
Franz Nessler
Der einzige Verbesserungsvorschlag zur Zeit wäre, wenn mir
irgendjemand einen Spielplangenerator für den Computer
nennen könnte, der
auch auf die Wünsche der einzelnen Vereine eingeht. Ich bin
jetzt schon seit
über einem Jahr im Internet auf der Suche, konnte jedoch
bisher noch keinen
finden, der diese Fähigkeit hat. Ansonsten kann ich nur an
die Geduld der
Vereine und Spieler/-innen appellieren und auf eine
fristgerechte Abgabe der
Mannschaftsmeldungen hoffen.
Manche Spieler/-innen sind sich nicht im Klaren welcher
Zeitaufwand mit dem
Erstellen des Spielplanes verbunden ist. Eine zu spät
eingegangene
Mannschaftsmeldung kann das alles schon um ein bis zwei
Wochen verzögern.
Schließlich müssen zuerst die gesamten Klasseneinteilungen
vorgenommen
werden. Das Erstellen und Zusenden dieser Unterlagen dauert
halt seine Zeit
und natürlich kann ich erst mit meiner Arbeit beginnen,
nachdem ich alles
erhalten habe. In dieser Saison sieht es so aus, dass mir
zur Zeit noch die
Wünsche der Vereine eines Kreises fehlt und ich daher noch
nicht begonnen
habe. Ich hoffe jedoch die Unterlagen bis spätestens Ende
dieser Woche zu
bekommen und am Wochenende mit meiner Arbeit beginnen zu
können. Nach dem
Erstellen des Planes muss ich zuerst noch einmal selbst
alles überprüfen, ob
ich größtenteils die Wünsche aller Vereine berücksichtigen
konnte. Durch die
unterschiedliche Größe der einzelnen Klassen kann es
durchaus einmal
vorkommen, dass ich auch Wünsche übergehen muss um überhaupt
einen Spielplan
für diese Klasse erstellen zu können. Danach übersende ich den
fertiggestellten Spielplan an den STTB der schließlich für die
Veröffentlichung verantwortlich ist.
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