Saisonvorschau 2003/04 Saarlandliga Damen
Nachdem mit Niederlinxweiler und Rimlingen die zwei
deutlich stärksten Mannschaften der Liga die Klasse
verlassen haben, die Aufsteiger nicht um den Aufstieg
spielen werden, streiten sich andere Teams um den
Meistertitel. Wir haben sie einmal genauer unter die Lupe
genommen.
Normalerweise wären die Mannschaften, die sich vergangene
Saison hinter den beiden Oberligaaufsteigern eingereiht
haben mit der Favoritenbürde belastet, aber da hat es
einige Umbesetzungen gegeben. Aber im Einzelnen:
TTG Rohrbach-St. Ingbert
Diese Mannschaft ist nicht nur zusammen geblieben, sondern
verfügt mit "Oldie" Renate Schiestel-Eder über eine
Mannschaft, die einen enorm starken Eindruck gemacht hat.
Auch die Jugendarbeit vor allem mit Jessica Schmitt stimmt,
so dass in absehbarer Zeit Verstärkung für die Mannschaft
in Aussicht steht und dazu eine zweite Mannschaft, die in
der Bezirksliga den Vizemeister gemacht hat.
Was der Mannschaft fehlt, ist eine Topspielerin, wie sie
andere in ihren Reihen haben, trotzdem sind die St.
Ingberter Favorit und die Meisterschaft geht nur über sie,
es sei denn, dass die Mannschaft es nicht möchte.
TTSV Fraulautern 4
Als Tabellenvierte wäre auch die Mannschaft aus der
Damenhochburg Mitfavorit, wenn Leistungsträgerin Martina
Tock nicht die Oberligamannschaft stützen müßte. Mit Uschi
Jacob verfügt die Mannschaft zwar über eine der besten
Spielerinnen der Liga, doch dürfte es den jungen
Spielerinnen dahinter schwer fallen, um den Meistertitel mit
zu spielen. Erschwerend kommt hinzu, dass die vierte
Mannschaft eines Vereines eben von Ausfällen in höheren
Mannschaften naturgemäß am härtesten betroffen ist, wenn
sie denn Ersatz stellen muß. Um den Aufstieg dürfte es
nicht gehen, aber wenn größere Aufstellungssorgen sich
nicht einstellen wird ein achtbarer Mittelfeldplatz mit der
Chance, die eine oder andere favorisierte Mannschaft zu
ärgern durchaus machbar sein.
DJK Heusweiler
Schwierige Zeiten zeichnen sich für den Tabellenfünften ab.
Seit zwei Jahren waren Verstärkungen für die erste
Mannschaft im Gespräch, die sich jedoch nicht eingestellt
haben. Inzwischen ist mit Ann-Katrin Renkes eine große
Nachwuchshoffnung gegangen, was wohl nicht kompensiert
werden kann und auch Spitzenspielerin Brigitte Paulus
spielte für ihre Verhältnisse keine gute Saison. Gerade im
mentalen Bereich steht also eine sehr schwierige Saison
bevor, bei der die Mannschaft froh sein kann, wenn sie
nicht in die Abstiegsregion rutscht.
DJK Ottweiler
Es könnte durchaus sein, dass für Exoberligist Ottweiler
sich der Aufschwung des Vereines sehr positiv bemerkbar
macht. Mit der jungen Melanie Schäfer aus Merchweiler,
dürfte die Misere auf Position vier jedenfalls entschärft
sein. Mit Lioba Kraiser spielt eine der stärksten
Spielerinnen der Liga auf eins und dazu kommen noch ein,
zwei Spielerinnen in der Hinterhand, die bei wichtigen
Spielen eingesetzt, durchaus das Zünglein an der Waage sein
können. Falls Ottweiler es wirklich möchte, werden sie ein
gewichtiges Wort um den Aufstieg mitreden können.
TTV Niederlinxweiler 2
Obwohl mit Niederlinxweiler die erste Mannschaft mit
negativen Punktekonto auffaucht, ist diese Mannschaft nicht
zu unterschätzen, zumal eine so starke Nachwuchsspielerin
wie Melanie Schneider laut Aufstellung in der zweiten
Mannschaft spielen wird. Zudem wird die Mannschaft befreit
aufspielen können, da dem Verein der Aufstieg mit der
ersten Mannschaft geglückt ist und die zweite jetzt
sicherlich beweisen will, was in ihr steckt. Es gibt
sicherlich einige höher eingeschätzte Mannschaften, sollten
diese aber nicht in Bestbesetzung spielen, dann darf auch
Niederlinxweiler eine Platzierung unter den ersten drei
zugetraut werden. Sie sind der Geheimfavorit der Liga.
TTG Marpingen-Alsweiler
Wenn Svetlana Sokolova, die Überfliegerin der Liga, spielt,
ist die Mannschaft sehr gefährlich, wenn sie nicht spielt
ein Abstiegskandidat. Von der Nachwuchshoffnung Kristina
Schwarz darf eine gute Saison erwartet werden, aber nur mit
Svetlana Sokolova ist ein positives Ergebnis möglich.
TTC Neuweiler
Ab hier beginnt der wirkliche Abstiegskampf. Obwohl
Neuweiler ein Spielverhältnis hatte, das um fast 30 Punkte
schlechter war, als das von Merchweiler, konnten sie sich
noch vor diese plazieren, ob das diese Saison wieder
gelingt? Es könnte tatsächlich, doch nur wenn alles paßt.
Der Abstieg wäre keine Überraschung, aber mit etwas Glück,
kann sich die Mannschaft ein weiteres Mal "durchmogeln".
TV Merchweiler
Der Aufsteiger aus der Bezirksliga Ost mußte diese Saison
noch viel Lehrgeld bezahlen. Melanie Zewe, mit einer Bilanz
von 3,60 eine gute Spitzenspielerin war der Rückhalt der
Mannschaft. Durch den Aufstieg von Niederlinxweiler konnte
der Abstieg dann auch vermieden werden, allerdings könnte
der Weggang von Melanie Schäfer ein Problem darstellen,
wenngleich die Mannschaft auf vier und fünf gleichwertig
besetzt ist. Auch Merchweiler wird noch einmal gegen den
Abstieg spielen, wenn es ihnen aber diesmal gelingt, einige
der knappen Niederlage in Siege umzumünzen, dann stehe ihre
Chancen um den Klassenerhalt nicht schlecht.
TTV Schwalbach
Mit Sarah Mertes und Claudia Benard verfügt der Aufsteiger
der Bezirksliga West über zwei sehr starke Spielerinnen.
Auch Rückkehrerin Daniela Löb dürfte die Mannschaft
verstärken. Wenn der Teamgeist in der Mannschaft stimmt,
wird diese Mannschaft auf Anhieb einen Mittelfeldplatz
erreichen, allerdings wenn sich Mißtöne einstellen, ist
auch kaum eine andere Mannschaft so gefährdet auseinander
zu brechen.
DJK Friedrichsthal
Anne Euschen auf eins wird sicherlich auch in der
Saarlandliga mitspielen können, aber dahinter beginnen die
Probleme. Nach einer erfolgreichen Saison wird es für den
Aufsteiger schwer werden, gegen z. B. Mechweiler, die in
der Saison davor stärker waren, zu bestehen. Für diese
Saison hat die Mannschaft keine guten Karten, aber
vielleicht hilft ja der Aufstiegsschwung.
Fazit :
Da sich unmöglich vorhersehen läßt, ob die einzelnen
Mannschaften in Bestbesetzung spielen und für den Meister
auf jeden Fall eine schwere Oberligasaison bevorsteht, ist
eine Einschätzung hier ungewöhnlich schwierig. Ganz vorne
wird St. Ingbert erwartet. Ottweiler dürfte
ihnen wahrscheinlich am Gefährlichsten werden.
Aber auch Mannschaften wie Fraulautern, Heusweiler,
Niederlinxweiler 2 und Schwalbach können bei optimalen
Saisonverlauf nach oben eingreifen. Bei einer schwachen
Saison sind sie aber auch nicht vor dem Abstiegskampf
gefeit. Sollte Marpingen mit Svetlana
Sokolova spielen, dann dürften sie dank einer weiter
verbesserten Kristina Schwarz im gesicherten Mittelfeld mit
Tendenz nach oben spielen, ansonsten müssen sie sich vor
dem Abstieg vorsehen.
Neuweiler, Merchweiler und Friedrichthal müssen
sich die meisten Sorgen machen, können aber jederzeit auch
eine schwächelnde, höher eingeschätzte Mannschaft hinter
sich lassen.
Es wird eine sehr interessante Saison, bei der
überraschende Ergebnisse fast an der Tagesordnung stehen
dürften.
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