100 Jahre DJK Roden 1922 - 2022
Aus der Vereinschronik - 1922-1982 60 Jahre - Teil 1

Die Deutsche Jugendkraft Saarlouis-Roden feiert in diesem Jahr ihr 60jähriges Bestehen. Was sind aber schon 60 Jahre ? Im Vergleich zur erdgeschichte sind sie nur ein Bruchteil einer Sekunde. Und dennoch sind 60 Jahre im Leben eines Vereins eine immense Zeit, eine Zeit von gut 2 Generationen.

In der DJK Saarlouis-Roden hatte die 1. Generation den Grundstock gelegt und die Aufbauarbeit vollzogen. Im Jahre 1922 berichtete die „Saar-Zeitung“ von einer Fussballmannschaft des Katholischen Jünglingsvereins in Roden, die schon Spiele gegen auswärtige DJK-Mannschaften austrug. 1923 gesellten sich zu dieser Fußballmannschaft schon 3 Jugendmannschaften im Handball. Daß die Spieler aus diesen Mannschaften auch an Leichtathletiksportfesten teilnahmen – und zwar zum Teil mit sehr guten Erfolgen – sei hier nur kurz erwähnt.

Der Aufbau ging zügig weiter. Das Jahr 1927 brachte dann aber einen großen Aufschwung in der DJK, als Alfons Brands – der am 3. Januar dieses Jahres sein 80jähriges feierte – als Kaplan nach Roden kam. Mit einem ausgesuchten Arbeitsteam hatte der neue geistliche Leiter bald die Weichen gestellt. Nach zügigem Aufbau konnte unsere DJK 1928 bereits 8 Handballmannschaften, 2 Fußballmannschaften, 1 Fechtriege sowie 1 Turn- und Leichtathletikabteilung aufweisen.

Da sich durch die vielen Mannschaften in der DJK sich in Roden eine Sportplatznot zeigte, legte sich die DJK auf dem kircheneigenen Gelände „Auf der Lacht“ einen Sportplatz an, der dann am 11.08.29 im Rahmen eines großes Sportfestes eingeweiht wurde. Somit war der Boden für eine gut sportliche Entfaltung bereitet. In allen Sportarten wurde vorzügliche Jugendarbeit geleistet, und es begann auch die Zeit, in der die DJK auswärtige Sportler für mehrere Tage zu Besuch empfing, was andererseits wieder einen Gegenbesuch nach sich zog. Die Unterbringung bei solchen Besuchen erfolgte ganz selbstverständlich bei den Sportlerfamilien. Auf diese Weise wurden durch die Sportbegegnungen auch gute zwischenmenschliche Beziehungen hergestellt.

Es herrschte ein blühendes Leben in der DJK. Durch die Machtübernahme der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 sollte sich in der DJK doch so manches ändern. Obwohl hier an der Saar wir aufgrund des Völkerbundstatutes dem Hitlerregime nicht unterstanden, spürten wir doch schon, was auf uns hier an der Saar nach der Rückgliederung zukommen sollte. Die Neuzugänge zur DJK wurden weniger, und ein Abwandern aus unseren Reihen machte sich schon bemerkbar. Trotzdem brachte das Jahr 1934 noch manche sportliche Begegnungen mit DJK.Mannschaften aus dem Reichsgebiet. Diese Begegnungen hatten allerdings mehr vaterländischen als sportlichen Charakter.

Daß die DJK im Abstimmungskampf – trotz der Machthaber des Dritten Reiches – sich klar und deutlich für eine Rückkehr nach Deutschland entschied, war eine Selbstverständlichkeit. Zu erwähnen ist hier die Großkundgebung der kath. Saarjugend am 29.07.34 im Stadion zu Saarbrücken, an der auch die Bischöfe von Trier und Speyer teilnahmen.

Die Rückkehr zum Deutschen Reich bedeutete aber für die DJK das Ende. Am 30. Juni 1935 versetzte der damalige Gauleiter Josef Bürckel durch seine Verordnung „Betr.: Konfessionelle Jugendverbände“ der DJK den Todesstoß. Die DJK war verboten. In der Folgezeit aber zeigte sich, daß die Mühen, die finanziellen und materiellen Opfer in der DJK nicht umsaonst waren. Junge Menschen hatten in der DJK gespürt, daß auch Kameradschaft und Treue Bestandteile ihres Zusammenlebens waren, und dieses Bewußtsein hielt sich auch die späteren Jahre hindurch.

Zum Schluß sei noch ein Name erwähnt, ohne den die Chronik nicht vollständig wäre:

Josef Krall